Dieser Beitrag ist euch, meinen Lesern, zu verdanken. Weil ihr nicht “nur” lest, sondern da seid. Mit mir seid. Fragt. Mir euer Vertrauen schenkt. Und ich finde es so unfassbar schön, was hier möglich geworden ist. Auf diesem kleinen Flecken Internet.
…
Liebe Leserin,
gerade habe ich deine Mail gelesen. Und auch du stellst mir diese Frage, wie das denn gehen soll, mit der „Zeit für sich“… Mit dem “für sich sorgen”… Und du fragst, wie man denn in einen Tag, der gefühlt eh schon 48 Stunden hat, noch solche Zeitinseln für sich einbauen soll. Inseln, wo man dann auch WIRKLICH runterkommt. Und wie ich das denn mache, gerade auch mit der Familie… und ob das nicht recht egoistisch ist…
Und schon beim Lesen der ersten Sätze spüre ich deine Not, deine Verzweiflung. Auch Ungeduld in den Worten… Und du schreibst: “[…] ja, so viele sprechen davon, wie wichtig es ist, Zeit für sich zu haben. Doch wie soll es gehen? Wie bitte ist der Weg? Niemand sagt, wie es geht! […]”
…
Sei nicht so streng mit dir.
Du bist doch schon auf dem Weg. Du liest hier. Du machst dir Gedanken über dich, deine Situation… Du folgst diesem Gefühl, das dir sagt, dass da etwas nicht stimmt,… Und genau da geht’s entlang. Immer den Bedürfnissen nach…
Frage dich, was du brauchst. Was dein Gesicht zum Strahlen bringt & dein Herz hüpfen lässt. Wobei du Kraft tankst…
Und dann mache es.
Ich gebe zu, das klingt einfach. It`s simple, but not easy…
Wie ich das mache? Nun, vielleicht dieses Beispiel dazu…
Ich wohne mit Mann und Sohn rund 300 km entfernt von meinen Eltern. Und ich liebe meine Eltern. Sehr. Manchmal vermisse ich sie auch ganz arg… Und wenn sie uns besuchen kommen, dann ist das für mich IMMER „Akku aufladen“. Früher jedoch schossen mir zeitgleich mit der Ankündigung meiner Eltern, dass sie kommen, folgende Dinge durch den Kopf (kein Anspruch auf Vollständigkeit ;-)):
- Ich muss aufräumen. Überall. Perfekt.
- Ich muss einkaufen. Alles, was alle gern mögen.
- Ich muss Kuchen backen.
- Und ein ausgefallenes Rezept kochen…
- Ich muss dafür sorgen, dass es allen gut geht.
- Vielleicht noch Blumen hinstellen.
- Und mir was Schönes überlegen, was wir am Wochenende machen.
In dem Moment also, in dem meine Eltern anriefen, um mir eine Freude zu machen, mir mitzuteilen, dass sie kommen, sprang mein Kopfkino an… Und ich geriet in Stress!
Das ist jetzt nicht mehr so…
Wenn meine Eltern am Wochenende kommen, ist es ganz oft nicht (perfekt) aufgeräumt, gehen wir ganz oft gemeinsam noch etwas einkaufen, gibt es meist Kuchen vom Bäcker und/oder wir gehen zusammen essen… Weil ich samstags vielleicht von 10 bis 13 Uhr einen Yoga-Kurs besuche. Oder sonntags einen Lauf mitmache. Oder selbst einen Impulstag „Achtsamkeit“ am Wochenende durchführe. Oder oder oder…
…
Was ich damit sagen will: Wir alle haben Ideen und Vorstellungen davon, wie Leben sein soll. Was man macht. Was man nicht macht. Und wir geben oft unser Bestes, diesen Ideen und Vorstellungen zu entsprechen / ihnen gerecht zu werden / sie in unseren 24-Stunden-Tag zu pressen… Doch sind das wirklich unsere? Und was passiert, wenn wir einige davon einfach loslassen?
…
Braucht dein Tag wirklich gefühlt 48 Stunden? Oder denkst du das nur? Weil da so viele Dinge durch deinen Kopf rattern, die “man” eben machen muss?!
Warum gibst du diesen Gedanken solche Macht über dich & dein Leben?
…
Sei mutig, lass die Gedanken Gedanken sein und NIMM Dir die ZEIT, die du brauchst. Folge deinen Bedürnissen. Damit tust du nicht nur dir etwas Gutes, sondern vor allem auch all den Menschen, die du liebst…
Teilen macht glücklich:
4 Kommentare