Es ist schon eine Weile her, da gab es auf meinem Instagram-Kanal ein für mich überwältigendes Feedback auf eine kleine Umfrage, die ich gestartet hatte… Es ging um einen Beitrag zum Thema „Meditation“… Da es eh schon immer mal wieder Mails von Euch gegeben hatte mit der Bitte, doch einmal darüber zu schreiben, hatte ich einfach auch dort nochmal nachgefragt und auch wieder ein wunderbar liebevolles JA! aus allen Ecken bekommen 😉
…
Doch da war ein Widerstand. Irgendetwas in mir sperrte sich, darüber zu schreiben… Ja, ich bin Achtsamkeitstrainerin und sicherlich gäbe es viel über Meditation zu schreiben & auch darüber, warum das bitteschön jeder machen sollte… Doch genau DAS kann ich nicht! Weil sich einfach alles in mir wehrt, bei Themen wie Achtsamkeit & Meditation mit “Fakten” um die Ecke zu kommen… Vielmehr möchte ich Erfahrungen ermöglichen, wenn Menschen von sich aus dazu bereit sind… Denn glaubt mir, ihr spürt ganz von selbst diese Sehnsucht nach innerer Ruhe und einem bewussteren Leben… und ihr macht Euch auf den Weg, wenn ihr dazu bereit sind…
Und dann finden wir uns 😉
Wie mein Weg aussah? Gern möchte ich heute meine ganz persönliche Meditations-Geschichte mit Euch teilen und erzählen, wie ich als „alter BWL-er“ – Fan von Zahlen, Daten, Fakten – aufs Kissen und in ein neues, bewussteres Leben fand…
Die Ausgangsbasis: Ich leiste, also bin ich!
Viele Jahre lebte ich nach der festen Überzeugung, dass mein Wert als Mensch über Leistung und Arbeit definiert sei – und über das Bild, was andere von mir haben. Daher bestand mein Leben überwiegend daraus, (genug) zu leisten und darüber Anerkennung zu erfahren,…
Blöd nur, dass, egal wieviel Mühe ich mir auch gab – immer hatte irgendeiner irgendwas zu meckern und so sehr ich mich auch anstrengte: Es war NIE genug. Gut so wie es war. Einfach mal ok. Und anstatt zu erkennen, wie gefährlich diese “Abhängigkeit von der Anerkennung anderer” für mich mit der Zeit wurde, legte ich noch eine Schippe drauf. Und noch eine Schippe und noch eine Schippe… Und schaffte es doch nicht, die zu sein, die man wollte! Ein Umstand, der mich immer verzweifelter werden ließ. Und irgendwann komplett verschluckte…
Über Glück und Zufriedenheit
Es dauerte lange, bis ich wieder Vertrauen ins Leben fand und begriff, dass ich meinen Wert als Mensch, meine Zufriedenheit und mein Lebens-Glück NICHT vom „Außen“ abhängig machen durfte…
Die Aufgabe lautete nun, hinzuschauen, welche krassen Regeln ich mir da bisher für mein Leben auferlegt hatte, diese infrage zu stellen und gegebenenfalls neu zu definieren. Denn eines hatte ich zwischenzeitlich kapiert: Ich muss nichts, wirklich gar nichts tun, um als Mensch wertvoll zu sein und Glück und Zufriedenheit zu „verdienen“!
Doch so wertvoll diese Erkenntnis auch war – die Arbeit ging damit erst richtig los! Denn ohne meinen bisherigen Job, ohne Anerkennung und Bestätigung von außen fühlte ich mich leer, traurig, wertlos und nackt… Es war ein kraftzehrender, langer und mühsamer Weg herausfinden, was ICH eigentlich will… welche Bedürfnisse ICH habe… Was MIR im Leben wichtig ist… Mich ernst und wichtig zu nehmen! Und ganz ehrlich? Die erste Zeit hätte ich am liebsten alles hingeschmissen, den “alten” Weg einfach nochmal probiert…
Achtsamkeit? Meditation? Ganz schön schräg…
Ich weiß nicht mehr, wann genau es war… aber an irgendeinem Tag in irgendeinem Monat 2015 sah ich einen Bericht über Achtsamkeit & Meditation. Und ich weiß noch, wie ich dachte: „Ganz schön spooky…!“ Und doch! Irgendetwas sprach mich total an – und gleichzeitig wehrte sich alles in mir, meine Zeit mit so einem “Eso-Zeug” zu verplempern!
Es vergingen Tage und Wochen – doch diese undefinierbare Sehnsucht blieb…
Und so begann ich irgendwann (ganz Zahlen-Daten-Fakten-Mensch), Bücher über Bücher zu dem Thema anzuschaffen, das Internet zu durchwühlen und alle Zeitschriften zu kaufen, in denen irgendetwas dazu stand… Ich konnte nicht aufhören, mich mit Informationen & Wissen darüber zu versorgen…
Und tatsächlich kam der Tag, da wollte ich das mit der Meditation dann auch mal ausprobieren… Also setzte ich mich im Wohnzimmer auf den Boden, schloss die Augen – und kam mir total bescheuert vor!! Die Gedanken in meinem Kopf fuhren Achterbahn: „Hast Du nix besseres zu tun, als hier blöd rumzusitzen? Sie lieber zu, dass Du wieder fit wirst. Faule Socke! […] So ein Scheiss… und so langweilig! […] Laaaaaangweilig…“
Irgendwann hielt ich es einfach nicht mehr aus und brach das Ganze frustriert ab, packte meinen Krempel wieder zusammen und legte die Bücher beiseite… Kein Bock mehr! Brachte ja auch ganz offensichtlich nichts! Außer Frust und blöde Gedanken!
Die Wendung
Eine ganze Weile und einige fasziniernde Studienergebnisse zur Wirksamkeit von Meditation später ließ ich meine Vorurteile dann einfach mal Vorurteile sein und ging wieder aufs Kissen. Auch trotz „Null-Bock-Stimmung“. Ich machte brav die Augen zu, fokusierte mich auf meinen Atem und nahm es so, wie es war. … und genau das tat ich immer und immer wieder. Wie Zähneputzen. Und was soll ich sagen – mit der Zeit sprang ich nicht mehr auf jeden Gedanken, der durch meinen Kopf rauschte, auf… Ich beobachtete einfach, wie sie kamen & wie sie auch wieder gingen… Und ja, besonders die “blöden Gedanken“ schaute ich mir etwas genauer an – und sie waren es auch, die mir zeigten, was ich mir all die Jahre für ein Bild von mir und der Welt zusammengebaut hatte. Und ich erkannte mehr und mehr, was meine bisherige “Wahrheit”, meine Glaubenssätze für ein Gefängnis waren…
Meditation – ein wichtiger Baustein in meinem “neuen” Leben
Heute sitze ich regelmäßig auf meinem Kissen. Weil ich es will. Es ist für mich wie Aufräumen im Kopf. Und mal ist es entspannend und ruhig, mal Chaos pur,… und ich immer mittendrin. Stiller Beobachter all dessen, was in mir vorgeht, auch all der Gedankenhorden, die da ab und an durch meinen Kopf rauschen und mir die wildesten Geschichten über mich erzählen.
Und ja, zu wissen, dass ich so viel mehr als diese Geschichten bin und nicht (mehr) alles zu glauben, was ich denke, hat mein Leben unglaublich bereichert und tut es immer wieder aufs Neue… Denn wenn sich das wilde Schneetreiben im Kopf erst einmal legt, spürst Du etwas dahinter: DICH …rein und klar wie eine Winterlandschaft voller Schönheit und Stille, die immerwährend da ist.
… und in der Meditation kannst Du Dich jederzeit genau damit verbinden und das tut so unendlich gut: besonders dann, wenn das Schneetreiben im Außen mal wieder richtig heftig ist und Dich ins Wanken bringt…
PS: HIER findest Du eine von mir angeleitete Achtsamkeitsmeditation 😉 Ich wünsche Dir viel Freude damit.
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