Der feine Unterschied.
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Gedankenschnipsel – Sommer 2014

Depression

Ich denke, ich könnte mich mal gesünder ernähren. Nach zwei Wochen Suppe, Salat & Smoothies bin ich 4 kg leichter und unterirdisch schlecht gelaunt.

Ich denke, ich hab bestimmt was Falsches gesagt/getan, weil da dieser eine Mensch ist, der einfach kein gutes Haar an mir lässt. Und ziehe mich zurück.

Ich denke, meine Wäsche sollte mehr duften. Und kaufe Weichspüler, von dem ich Hautausschlag bekomme.

Ich denke, ich sollte glücklich sein.

Ich denke, mein Kind sollte besser hören. Als ich versuche lauter zu sein als er, komme ich mir albern vor.

Ich denke über mehr Bewegung nach. Während einer wichtigen Besprechung.

Ich denke, meine Wohnung sollte irgendwie stylischer aussehen und kaufe einen Sessel, der total unbequem ist.

Ich denke an dieses eine Wort. Dieses eine fiese kleine Wort, welches nicht in meinen Text passt. Und verwerfe ihn.

Ich denke an morgen und Angst steigt in mir auf.

Ich denke an gestern und bin müde.

Ich denke ans Schlafen. Und traue mich nicht ins Bett.

Und bleibe in der Stille der Nacht einfach sitzen… Wie immer. Und denke über mein Leben nach. Und bin verunsichert. Denn ja, der moralisch erhobene Zeigefinger der Gesellschaft findet seinen Weg zu mir. Und der Schwachsinn aus dem letzten schlauen Ratgeber über Glück und Erfüllung verklebt immer noch mein Hirn.

Und überhaupt: Soziale Medien, vermeintlich gemütliche Runden… Und die anderen wirken so zufrieden. So glücklich. So richtig. Und ich irgendwie falsch. Dabei will ich doch alles richtig machen. Richtig sein. Gefallen. Und je mehr ich es versuche, desto weniger scheint es mir zu gelingen.

Herbst 2014: Mein Körper stellt das Denken ein. Das Fühlen auch.

Fortsetzung folgt.

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