Der feine Unterschied.
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Wie ich einmal über Stress schreiben wollte

Zeit & Stress

Oh, heute ist Stress dran… Schönes Thema. Das flutscht. Das wird gut… Es ist gegen halb neun, als ich mich mit einem Hochgefühl und großer Schreiblust an meinen Rechner setze… Hach, was für ein Tag…

Die Sonne lacht, soeben habe ich ein gut gelauntes Kind mit einem dicken Knutscher in die Kita verabschiedet, der Mann hat mir vorhin einfach so gesagt, dass er mich liebt,… Und ich – ich kann ihn ganz deutlich spüren, diesen Flow, der ungeduldig mit dem linken Fuß tippt und darauf wartet, dass er JETZT mal endlich darf…

Nu denn. Geht los.


Tür auf. Der Mann (Anmerkung: Er arbeitet ab und an von daheim). Irgendwas wegen Wäsche… Hääääää? Jetzt nicht. Ich bin grad kurz vorm Flow… Tür zu. Wo war ich gleich? Ach ja, Stress. Nun gut. Vielleicht sollte ich mit einem knackigen Beispiel zum Thema einsteigen,… Obwohl, nö. Brauch ich nicht, Stress kennt doch jeder…

Das Telefon klingelt.

„AAAANJA! DAS TELEFON KLINGELT!“… schreit mein Kopf. Ich so: Jetzt nicht. Der Flow. Der Artikel. Konzentrier Dich lieber mal da drauf, verehrter Kopf.


Gut. Das mit dem Beispiel lass ich jetzt also weg. Steig ich mit einer kurzen Unglaublichkeit zum Thema Stress ein. Das ist vielleicht auch schön für meine Leser.


Ist das n Laubsauger? Zwei Tage Herbst und die rücken hier tatsächlich mit nem Laubsauger an? Och nö… ich flirte doch grad mit dem Flow… und Laubsauger kann der Flow so gar nicht vertragen…

Langsam werd ich ratlos. Und mach mir erstmal nen Kaffee…
Dann kann der Typ mit dem Laubsauger sein Laub saugen und ich strukturiere mir derweil an der Kaffeemaschine gedanklich noch ein wenig den Beitrag zurecht…

Ja. So mach ich das.

*Aufstehgeräuscheraumwechselgeräuschekaffeemachgeräuschemilchmachgeräuschezurückkommgeräusche*

So. Weiter geht’s.
Der Typ mit dem Laubsauger scheint für heute durch zu sein, ein duftender Kaffee beflügelt meine Ambitionen und die Sonne scheint … DIREKT auf meinen Bildschirm. Ne, das geht so nicht. Da seh ich nix. Muss ich nochmal kurz die Jalousie runtermachen. Ein kleines Stück zumindest. Hm, noch n Stück… Ja, so passt es…


Handybrummen. Nochmal. Und nochmal. … Nein. Ich kann jetzt nich… Ich schreibe. „UND WENN ES WICHTIG IST? ODER WENN WAS SCHLIMMES PASSIERT IST?“… mein Kopf wieder…


Ich schau auf`s Handy. Es hat gebrummt, weil es mir sagen wollte, dass ich in einer halben Stunde im Blumenladen anrufen soll. Und weil der Akku fast leer ist. Und weil jemand in den sozialen Netzwerken mit mir befreundet sein möchte.


Im Blumenladen? Warum soll ich im Blumenladen anrufen? …
Ich komm nicht drauf… und mach mich wieder an die Arbeit. Also: Einstieg über kurze Unglaublichkeit … FLOW? Hallo? …

Nur soviel: Ich lieg grad in der Badewanne.

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