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Ruhe

Warum Freitag der 13. mich mal kann…

Boah! Da ist man noch nicht einmal richtig wach, schon steht er auf der Matte. Dieser Freitag der 13. … Find ich persönlich ja ein wenig aufdringlich, aber naja. Großkotzig und breit grinsend steht er da und ruft mir zu: „Hey Du Menschlein! Hier bin ich! Nimm Dich in Acht!” Und ich, überfordert und verschlafen, schau kurz nach links und rechts. Checke die Lage. Und bin verwirrt. …  Denn es is nix…. Der Kater liegt schnurrend im Sessel, der Mann macht in der Küche gerade Kaffee für uns beide und das Kind ist freiwillig im Bad. Zähne putzen. Hä? Was denn nun jetzt? Guter Tag? Schlechter Tag? Kann mir bitte mal jemand helfen? Der Typ da auf der Türschwelle isses ja wohl anscheinend nicht. Oder doch? Naja, ein wenig realitätsfremd erscheint der mir schon… Dieser Freitag der 13. Ich schalt mal das Radio ein… Nicht, dass ich mir so früh am Morgen womöglich noch eigene Gedanken machen muss… Oh toll. Fröhlich dudelt es vor sich hin, dieses Radio, … und ich sitze auf der Eckbank. …

Soulfood Kartoffel und Pastinake Suppe

Zeit für Soulfood

Wie ich ihn liebe, diesen Herbst! So ganz und gar. So insgesamt. Das Kühle & Frische am Morgen, die Farben, das Licht, das Sehnsuchtsvolle irgendwie… Und besonders auch diese Momente am späten Nachmittag, wenn du noch draußen rumturnst, weil doch grad noch Sommer war – und irgendwie aber doch schon gleich die Sonne untergeht und dann nur noch diese Kälte da ist, die ein wenig aufdringlich in dich reinkriecht… Kennst Du das? Ich wickle mich dann gern noch etwas fester in meine zu dünne Jacke und genieße diese ganz eigene Vorfreude: Die auf zuhause… auf dieses wunderbare Gefühl, ein wenig müde und durchgefroren, aber glücklich den Schlüssel im Schloss umzudrehen. Nach Hause zu kommen. In mein Heim – zu Tee, Kuscheldecke und Duftkerze. UND einem wärmenden Essen, das nach einem langen Tag die Seele streichelt. Zeit für Soulfood Wie gestern zum Beispiel… Der Sohn und ich hatten genau SO einen langen Tag mit Kita und Sport und überhaupt – und als wir dann irgendwann mit Kälte und Müdigkeit in den Knochen daheim waren, gab es …

aus dem Herzen leben

Aus dem Herzen heraus leben

Ich bin noch ganz verschwurbelt*, denn ich hatte Familienzeit. Man kann auch Urlaub sagen, aber mit dem Wort hab ich es persönlich nicht so… Da schwingt mir zu oft „Rettungsanker“, „Auszeit vom Leben“ oder auch ein tiefer Seufzer mit… Und ein „Das habe ich mir jetzt aber verdient!“ Und das ist es für mich so gar nicht. Deshalb habe ich es ein wenig umbenannt. Aber ich schweife ab… Ich hatte also Familienzeit. Und mein Herz hüpfte schon Tage vorher bei der Vorstellung, meine kleine Familie nicht nur am frühen Morgen und zum Abendessen bei mir zu haben (wenn überhaupt), sondern 24 Stunden! Und das viele Tage lang! Wobei: der Sohn ohne seine Kindergarten-Kumpels, der Mann ohne Termine, ich ohne meine Schreiberei… Würde das gutgehen? Familienzeit – Wie wird es sein? Meine Gedanken drehten Dauerschleife… Und ich fragte mich ernsthaft, was sie mir wohl sagen wollten. Ja, die „schönste Zeit des Jahres“ ist etwas, das viele Menschen herbeisehnen, worauf sie regelrecht das ganze Jahr hinleben (siehe oben)… Da sind Erwartungen im Spiel. Wie es sein soll. …

nationalpark hohe tauern

Vertraue dem Leben…

Letzte Woche waren wir für ein paar Tage in den Bergen. Spontan. Die Idee dazu hatten wir genau eine Woche davor. Besser gesagt – die Idee flatterte uns in Form einer E-Mail mit genau den richtigen Worten ins Haus und wenige Telefonate später war die Sache geritzt. Das mit dem Kofferpacken verdrängte ich erfolgreich – genau genommen bis zum Morgen der Abreise… und da siegte dann das Bauchgefühl und ich sammelte die Sachen zusammen, die sich richtig anfühlten und vertraute darauf, dass sich alles schon finden würde… Und das tat es dann auch. Im allerbesten Sinne… … denn schon am ersten Tag nach unserer Ankunft stolperten wir mehr oder weniger zufällig in ein ganz unerwartetes, zauberhaftes Abenteuer. Angedacht war eigentlich eine “geführte Wanderung zu einem Wasserfall” – was daraus wurde, war ein Erlebnis der besonderen Art… Da wir mit Kind unterwegs waren, gab es von Anfang an die Devise „Wir schauen, was geht und wie es geht.“ … und unsere wunderbare Wander-Begleitung ließ sich voll und ganz ein – auf uns, den Kleinen und seine …

Über die Stille

Über die Stille

Ich weiß noch genau, wie das war. Nach meinem Crash. Ich konnte diesen ganzen „Krach“ nicht mehr ertragen. Mir wurde schwindelig, dann übel. Dann Kopfschmerzen. Dann musste ich weg. Nein, ich rede nicht von Krach, den Baustellen oder Rockkonzerte erzeugen. Ich rede von dem Krach, den das Leben macht. Heute kann ich das wieder ab, aber ich mag es so gar nicht mehr: Früh nach dem Aufstehen schon – Radio oder Fernsehgerät. Elektrische Zahnbürste. Kaffeevollautomat, der rattert und Bohnen scherbelt. Rasierapparat. Handyklingeln… Geschirrspüler, Trockner… den ganzen Tag Menschen, die durcheinander sprechen. Radio im Auto, Musik im Café, beim Joggen die Kopfhörer vom Smartphone im Ohr… Autobahn, Bahnhof, Biergarten, Büro… überall Krach. Du meinst, ich übertreibe. Vielleicht. Aber kennst du sie etwa nicht? Diese Sehnsucht nach Stille? Nach Hause, Tür zu, Handy aus. Verabredungen absagen, die man nur aus Höflichkeit angenommen hat. Menschen in meinem Umfeld sprechen davon. Doch wer macht es? Meine Beobachtung: Wir scheinen uns etwas zu wünschen, das uns gleichzeitig Angst macht, irgendwie „unerträglich“ erscheint… Wenige Handgriffe nur und das Handy wäre aus, …

leben lernen

Leben lernen

Ich stricke. Und ich stricke sogar Sachen FERTIG! Doch der Knaller ist: Es fühlt sich gut an. Noch vor einem Jahr undenkbar… Vor einem Jahr… da saß ich nicht ganz freiwillig bei einem Arzt und der fragte mich, was meine Hobbys seien. Ts, Hobbys, für sowas hab ich keine Zeit. Ich bin beschäftigt. Und ich bin berufstätige Mutter. Herr Doktor, ich bin froh, wenn ich ein paar Stunden zum Schlafen komme. Hobbys. Witzig. Leben – das bedeutete für mich zu dieser Zeit, allen Ansprüchen gerecht zu werden. Allen zu gefallen, zu zeigen, was ich alles schaffen kann. Nicht zu jammern, nicht zu motzen – muss halt gemacht werden. Ist eben so. Schaff ich schon. Seid ihr glücklich, bin ich das auch. Und immer schön lächeln. Und dann machte es PENG! Aber ordentlich … und dann stand ich vor der größten Herausforderung überhaupt: Begreifen. Verstehen. Lernen. Für mich, nicht für andere. Tag für Tag, Woche für Woche. Endlich verstehen, dass Funktionieren nichts mit Leben zu tun hat. Diese Einsicht zu gewinnen, dass nicht das Gestern und nicht …