Der feine Unterschied.
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Ich lieb Dich so groß wie der Flughafen in München

Kurs gegen Stress

Ich gebe es zu – in den letzten beiden Wochen war ich nicht wirklich gut drauf – ‘ich lieb dich’ war sehr schwierig zu fühlen… Ich kenne das von früher. Rastlos, gereizt, vollgestopft mit Selbstzweifeln, von Perfektionismus getrieben… So stapfte ich durch den Tag und ärgerte mich auch noch darüber. Hatte gefühlt keine Zeit für die Dinge, die mir wichtig sind… und auch darüber ärgerte ich mich.

Wie das kam? Ich hatte zu sehr nachgegeben. Den alten Mustern. Den alten Dämonen. Hatte mir meine Tage viel zu voll gestopft anstatt Raum zu lassen… Raum für mich, um Innezuhalten, zu meditieren, in den Wald zu gehen, mich wirklich und ehrlich auf mein Kind einzulassen… Ein wenig kam es mir vor, als hätte mich die Vergangenheit eingeholt… oder vielmehr, als hätte ich mich von meiner Vergangenheit einholen lassen.

Ein Rückfall? Konnte es das geben? Mit all dem Wissen, was ich mittlerweile hatte?

Achtsamkeit und ‘ich lieb dich’

Dann, gestern, der rettende “Zufall”. Ein Termin, der nicht klappte. Zeit… unverhoffte Zeit… Ich holte mein Meditationskissen raus und nahm Platz. Und schloss die Augen. Und hielt es kaum aus. So viel los in mir, dauernd schleppten mich meine Gedankenhaufen wieder weg und ich fand einfach nicht zu mir. Und grübelte und grübelte und grübelte … Und als auch noch so ein Ärgergedanke sich gerade breit machen wollte in mir, da war es auf einmal.

Wärme, Farbe, ein “Alles ist gut”. Und ich hatte das Gefühl, als würde ich eine Leiter runter klettern. Und mit jeder Stufe wurde ich ruhiger. Friedlicher. Dankbarer. Die Praxis der Achtsamkeit. Nicht das intellektuelle Verstehen, nicht das Anhäufen von Wissen darüber, nicht das Schlaumeiern und diskutieren… nein, einzig und allein die Praxis, das Tun hatten mich wieder in Kontakt kommen lassen mit mir. Und einmal mehr begriff ich, dass es genau darum geht. Ein Leben lang…

Jetzt, einen Tag später, spüre ich es noch ganz genauso wie gestern in der Meditation. Diesen Schatz, der mir in den letzten Tagen irgendwie abhanden gekommen war. Und habe das Gefühl, ich bin endlich wieder offen für den Augenblick… wie vorhin, als ich dem Sohn beim Anziehen half. Plötzlich schlang er seine kleinen Arme um mich. Und drückte sein kleines Gesicht ganz fest an meines. Und sagte: „Ich lieb Dich so groß wie der Flughafen in München.“

Ich musste so so sehr weinen. War vollkommen aufgegangen, versunken und eins mit diesem wunderbaren Moment. Mein Schatz trug.

Danke Achtsamkeit.

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