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Wut

Lass dir deine Wut nicht gefallen

Neulich hatte ich einen Termin. Bei einer Behörde. Dies zu erwähnen macht Sinn – ich werde noch darauf zurückkommen. Ich stellte mir also am Abend vorher einen Wecker (nur für alle Fälle, eigentlich ist der Sohn ja eh schon immer sehr früh… ach lassen wir das). Ich legte meine Unterlagen zurecht, ebenso etwas „anständiges“ an Garderobe. Und dann kam der Tag. Mit dem Termin. In der Behörde. Ich war frisch geduscht, hatte alle geforderten Unterlagen dabei und lief pünktlich dort ein… und musste ins Wartezimmer. Dort saßen gefühlte 158 Menschen. Ich versuchte es mit einem Lächeln in die Runde. Nix. Keine Reaktion. Also setzte ich mich brav dazu. Mit meiner Nummer in der Hand. Und wartete. Irgendwann passierte es dann. Ein Mann, der recht eng an mir dran saß, begann mit seinem rechten Bein zu wippen. Vielleicht aus Ungeduld. Vielleicht auch aus Langeweile. Ich weiß es nicht. Was ich allerdings weiß, ist, dass mir DIESES Wippen nicht egal war… Ja, bereits bei der Vorstellung, auf eine Behörde zu müssen, hatte ich mich recht ordentlich verspannt. …

Vom Wünschen…

Ich erinnere mich noch genau, wie das war… dieses Gefühl, einen Herzenswunsch erfüllt zu bekommen. Als Kind. Zu einer Zeit, in der das Wünschen noch eine wunderbare Kraft hatte. Und Magie. Weil es eben nicht so einfach möglich war, Dinge zu kaufen. Wunderschön… wenn ich zurück denke, wie in meiner kleinen Kinderseele so ein Wunsch heranreifte. Und wie es meine Eltern verstanden, diesem Raum und Zeit zu geben… Mir Raum und Zeit zu geben. Bis dieses Gefühl, diese Sehnsucht so groß waren, dass am Tag des Geburtstages oder an Weihnachten erst Aufregung, dann Tränen und dann eine Form von Freude einsetzten, die so echt und so überwältigend waren, dass es mir noch heute in lebendiger Erinnerung ist… Dann wurde ich erwachsen. Das Wünschen wurde weniger. Kaufen ging schneller und war verlässlicher als so ein Wunsch… Schließlich hatte ich keine Zeit… Mithalten war wichtig. Vergleichen vielleicht auch. Und so strengte ich mich an. Und kaufte. Und verlernte das Wünschen… Aber kein Kauf löste auch nur annähernd dieses Gefühl aus Kindertagen aus… Und noch schlimmer: Wenn man …