Erster Tag nach einer Woche Auszeit ganz in Familie. Den liebe ich immer sehr. Diesen ersten Tag „danach“… Da herrscht irgendwie so eine besondere Stimmung… man duftet noch nach Sonne, nach Wind, nach Urlaub… ist braungebrannt, noch im Entspannungsmodus und toootal gelassen trotz Wäschechaos, …
Gleichzeitig freut man sich, wieder, in seinem „Nest“ zu sein, zu wissen, wo man hinlangt, … Und es gibt endlich wieder genau das Essen, das man vor dem Urlaub nicht mehr sehen konnte.
Kurz und gut: das Leben fühlt sich in den eigenen vier Wänden so frisch, entspannt und gelassen an wie wunderwo…
Familie im Herzen
Könnte man jetzt eigentlich so stehen lassen, … doch dann ist das Thema dieses Artikels verfehlt (siehe Überschrift)… und ausserdem: was soll ich sagen, die Beschreibung wird dem gestrigen Tag nicht gerecht… denn er bekam noch ne fette Sahnehaube obendrauf 😉
Unsere Nachbarn, längst schon zu Herzensmenschen für uns geworden, öffneten am Nachmittag ihr großes Gartentor und winkten uns rüber… Wiedersehen und Kaffee und Kuchen und Sekt, Wasserbomben bauen mit den Kids, quatschen, lachen, … einfach Zusammensein… wunderbar…
… meine Aufmerksamkeit allerdings ging zwischendurch immer wieder auf Reisen. Blieb immer wieder an dieser einen Sache kleben. Wie ein Magnet zog sie mich an… diese schrullig-schöne alte Kanne mit bunt gemixten Gartenblumen drin. Erst stand sie beim Kuchenessen auf dem Tisch, später beim Toben auf der Treppe zum Haus… Und immer immer musste ich sie anschauen…
Irgendwann schließlich, die Sonne verkrümelte sich schon langsam und wir hatten mittlerweile nicht nur Kuchen, sondern auch noch Pizza mit Nachbars im Garten verputzt, da sprudelte es aus mir heraus…
„Diese Kanne… immer wieder zieht mich diese Kanne in ihren Bann.“ Ein Lächeln huschte über das Gesicht der Freundin… und dann erzählte sie mir, dass diese Kanne ihrer Oma gehört hatte. Ihrer wunderbaren Oma. Dann wurde ihr Blick traurig. “Ganz plötzlich ist sie damals verstorben. 1996. Während der Fußball-EM. Schlaganfall. Mit nur 63 Jahren.”
Schweigen. Am EM-Finalabend 2016… Meine Freundin in diesem Moment ganz in Gedanken. Bei ihrer Oma… Dann sprach sie weiter: Als sie und ihr Mann heirateten, da habe ihre Mutter zum Polterabend altes Geschirr mitgebracht. Darunter eben diese Kanne, in der ihre Oma früher immer Tee gemacht habe… Und dann wurde gepoltert, … doch die Kanne ging nicht kaputt. „Ein Zeichen.“ Die Freundin lächelt. Sie habe die Kanne damals wieder aufgehoben und mitgenommen – und deshalb stehe sie nun da… Mit den Gartenblumen drin.
Um uns Lachen, Getobe, Familienleben live! Und ich? Ein wenig sprachlos. Und gerührt. Und dann höre ich mich fragen, ob ich diese Geschichte aufschreiben darf. Weil sie so so schön ist. Und weil sie zeigt, wie doch alles zusammenhängt. Da ist. Bleibt. Bestand hat und Wert…
Danke Frances.
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