Das wahre Glück.
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Von Montagen, Nebel, Herbst und vom Innen und Außen

Vom Innen und Außen

Als ich heute Morgen aus dem Fenster schaute, war es neblig… So richtig neblig. Dick und undurchlässig hing das Zeug im Außen. In den Bäumen um uns herum…

Wir wohnen direkt am Wald und so gibt mir der Blick aus dem Fenster gleich am Morgen oft einen ersten Kick für den Tag. Natur. Ruhe. Das Spiel der Jahreszeiten – aktuell farbenfrohes Durcheinander. Herrlich. Als ich aber HEUTE Morgen so aus dem Küchenfenster schaute, da formten sich diese Gedanken: „Iiiiiiiihhh, Nebel. Na toll! Montag. Kalt. Nebel. Heute hier noch KEIN Feiertag… blablablablablabla…“

Ich musste lächeln. Mal wieder über meinen Wildwuchs im Kopf. Und blieb am Fenster stehen. Und erlaubte mir, den Anblick zu genießen… Denn eigentlich war da ein ganz wohliges Gefühl in mir. Hüllte mich dieser Nebel in eine ganz zauberhafte morgendliche Wohlfühlstimmung… Und ich musste an Feenstaub denken. Und das war irgendwie schön.

Und so blieb ich also stehen und entdeckte nach und nach schöne kleine Details in diesem Morgendlichenherbstnebelwunderanblick. Schaute zum Beispiel dabei zu, wie ein besonders schönes, farbiges Herbstblatt sich vom Baum löste und gaaanz langsam zu Boden segelte. Hin. Her. Hin. Her. Hin. Her. Hmmm… Und wie ich da so ganz bei mir war, ploppte eine Frage in mir auf. Ja, mal wieder 😉

Innen oder Außen, was führt?

Denn ist es nicht so, dass wir morgens aus dem Bett steigen und da ist er: Ein neuer, junger, frischer Tag. So ein wenig wie eine weiße Leinwand. Und wir sind es, die diese weiße Leinwand beschreiben, bemalen, gestalten dürfen… Immer wieder auf`s Neue… Ist nämlich unsere Leinwand…

Und dann kommt das Außen. Und macht uns gleich ein paar nette, zeitsparende Vorschläge… „Sonne? Dann nimm doch die bunten, fröhlichen Farben zum Malen. Schau doch raus! Bestätigung! Dieser Tag wird GANZ SICHER nicht doof werden… Prüfung heute? Boah, dann hätte ich an Deiner Stelle aber gleich mal schlechte Laune. Das macht man nämlich so. Hier. Mal mit Schwarz. Nebel? Regen? SCHNEEREGEN? Dann würde ich an Deiner Stelle eher mit den dunklen, erdigen Farben malen… das wird zäh heute…“

Unsere Erfahrung, unser Kopf – und oftmals auch unser Umfeld – sie alle haben irgendwie ALLES schon mal erlebt, alles gesehen, kennen ALLES und haben daher auch IMMER gleich einen Vorschlag für unseren Tag, unsere weiße Leinwand, parat…

Und wir? Nehmen diesen an. Oft. Weil es einfach ist. Bequem. Weil es Zeit spart. Weil es alle machen, … Und weil wir es vielleicht auch schon ein wenig verlernt haben, unsere eigene innere Stimme zu hören. Unserem Inneren die Führung zu überlassen. Auch gegen Widerstände…

Und dann? Dann werden wir unzufrieden. Und irgendwann vielleicht sogar unglücklich. Darüber, Tag für Tag durch ein Leben zu stolpern, von dem wir das Gefühl haben, dass es uns fremd geworden ist…

PS: Nun, da der Beitrag fertig ist, hat sich der Nebel verzogen… Es ist sonnig 😉

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